Die Frage, ob eine Spiegelreflex Kamera mit vielen Megapixeln immer besser ist, als eine Kamera mit weniger Pixeln auf dem Sensor, bewegt Anfänger und Einsteiger im Bereich der DSLR Kameras schon lange. Dabei ist diese Frage nicht so einfach zu klären, denn die Frage, wie wichtig die Megapixel Anzahl für die Nutzung der Kamera ist, hängt in erster Linie von den voraussichtlichen Nutzungszwecken der Kamera ab. Hier beantworten wir diese Frage ausführlich.
Mehr Megapixel – schärfere Fotos
Die Bilder einer Kamera mit vielen Pixeln auf dem Sensor sind natürlich sehr scharf, denn es gibt mehr Einzelpunkte als bei Modellen mit weniger Pixeln. Feine Kontrastunterschiede können somit auf einem Bild wesentlich detaillierter dargestellt werden. Allerdings muss die Bildqualität auf Basis der Megapixel immer im Verhältnis zur Sensorgröße gesehen werden. Das hat einen einfachen Grund: Je mehr Pixel auf dem Sensor, desto kleiner sind die einzelnen Bildpunkte.
Das hat eine ganz entscheidende Folge: Je kleiner die Pixel sind, desto weniger Licht können diese pro Pixel aufnehmen und desto ungenauer sind die Informationen, die der Sensor dem Bildverarbeitungsprozessor weitergeben kann. In der Praxis bedeutet das, dass Bilder von einer Kamera mit einer hohen Anzahl an Pixeln zwar gestochen scharf sind, andererseits aber oft unrealistische Helligkeitsverhältnisse darstellen oder nicht so satte Farben liefern.
Weniger Megapixel – bessere Farben
Je weniger Pixel sich auf einem Kamerasensor befinden, desto größer sind die Pixel an sich. Je größer die Pixel, desto mehr Licht kann jedes davon aufnehmen. Im Endergebnis sorgt dies dafür, dass die Informationen, die ein Pixel aufnimmt und per Spannung an den Bildverarbeitungsprozessor weitergeben kann, wesentlich gehaltvoller und detaillierter sind, als bei Kamerasensoren mit einer hohen Anzahl an Pixeln.
Nun muss der Nutzer vor dem Kauf entscheiden: Wenn definitiv nur hochauflösende Fotos aufgenommen werden sollen – beispielsweise für Kalender, Plakate oder Poster, dann ist eine große Megapixel-Anzahl vorteilhaft. Wenn allerdings eher privat fotografiert wird und die Detailgetreue bis ins kleinste Pixel nicht so entscheidend ist, dafür aber satte Farben und natürliche Helligkeit erwünscht ist, ist eine Spiegelreflex Kamera mit größeren, dafür aber weniger Megapixeln besser geeignet.
Brauche ich eine Vollformat Spiegelreflexkamera?
Wenn sich Einsteiger im Bereich der digitalen Fotographie mit Spiegelreflex-Kameras beschäftigen, stoßen diese zwangsläufig auf den Begriff „Vollformat-Sensor“. Das bedeutet lediglich, dass der Sensor 35 mm Brennweiten ohne Formfaktor-Verzerrung nutzen kann. Sensoren, die diese Größe aufweisen, sind sehr hochwertig und können daher detailreiche, scharfe Bilder liefern, ohne bei der Helligkeit oder der Farbintensität Abstriche machen zu müssen.
Auf Grund der hochwertigen Verarbeitung solcher Modelle und der entsprechend teuren Ausstattung kosten diese gut und gerne mehrere tausend Euro. Für Anfänger sind diese Modelle absolut ungeeignet, da die Fotographie mit einer Vollformat-Kamera Einsteiger häufig überfordert. Diese Art von Kamera-Modellen eignet sich vorwiegend für professionelle Anwender, beispielsweise in einem Fotostudio.