Seit ihrer Einführung vor etwas mehr als zehn Jahren haben Digitalkameras eine beachtliche technische Entwicklung hinter sich gebracht und ein Ende ist hier nicht abzusehen. Erreichten frühe Modelle lediglich Auflösungen von wenigen Megapixeln in, verglichen mit analogen Modellen, allgemein schlechter Bildqualität, werden diese Werte heute selbst von den günstigsten Einstiegsmodellen leicht übertroffen. Im Bereich der professionellen Fotografie konkurrieren Digitalkameras inzwischen sogar mit Videoaufzeichnungsgeräten, wie digitalen Camcordern. Sie können problemlos Videos in Full-HD Qualität aufnehmen.
Gleichzeitig ist der Markt für Digitalkameras mit der Zeit immer unübersichtlicher geworden. Hunderte verschiedene Modelle in mehreren Kategorien stehen dem Käufer zur Auswahl und locken mit unterschiedlichsten Eigenschaften und Vorzügen.
Doch längst nicht alles, was glänzt, ist auch aus Gold. So hat vor allem die reine Anzahl der Megapixel heute nicht mehr die Aussagekraft, wie dies noch vor einigen Jahren der Fall gewesen ist. Vor allem im Profibereich stagniert die Zahl bei circa 18 Megapixeln und ist inzwischen sogar leicht rückläufig. Dafür konnte die Bildqualität dank besserer und empfindlicherer Sensoren weiter gesteigert werden. Vor allem der sogenannte ISO-Wert, die Lichtempfindlichkeit, ist diesbezüglich zu nennen.
Welche Arten von Digitalkameras gibt es?
Digitalkameras gibt es in verschiedenen Preis- und Modellkategorien. Kompaktkameras bestechen dabei vor allem durch ihr handliches Format und die einfache Bedienung. Mit wenigen Handgriffen ist die Kamera für den Schnappschuss einsatzbereit und kann nach der Benutzung wieder in Hand- oder Hosentasche verstaut werden. Integrierte Motivprogramme erleichtern die Einstellung und sorgen auch ohne fotografisches Fachwissen für gute bis sehr gute Fotos.
Bei digitalen Spiegelreflexkameras wird vor allem auf die Maximierung der Bildqualität Wert gelegt. Zudem bieten digitale Spiegelreflexkameras Vorteile in der Bildbearbeitung, den Einstellmöglichkeiten und die Möglichkeit verschiedene Objektive verwenden zu können. Die vielfältige Einsatzmöglichkeit wird jedoch durch ausladende Gehäuse erkauft. Die meisten digitalen Spiegelreflexkameras sind wahre Schwergewichte jenseits der 500 Gramm, sodass sie beim Transport leicht hinderlich wirken können.
Seit einiger Zeit versuchen die Hersteller die Vorteile der Kompaktkamera mit denen der digitalen Spiegelreflexkamera zu vereinen. Diese sogenannten Bridgekameras bestechen durch vielseitige Einstellmöglichkeiten, einem großen Objektiv und einer trotzdem recht kompakten Bauweise.
Kaufberatung Kompaktkameras
Eine Kompaktkamera zeichnet sich in erster Linie durch ihre Handlichkeit und leichte Bedienbarkeit aus. Die Menüführung sollte daher verständlich und einfach aufgebaut sein. Ein besonderes Augenmerk sollte der Stromversorgung gelten. Wird ein spezieller Akku benötigt oder kann die Kamera mit handelsüblichen Batterien betrieben werden? Letzteres ist vor allem auf Fernreisen sinnvoll, wenn man keine oder nur eingeschränkte Möglichkeiten hat, den Akku wieder aufzuladen. Mignon Batterien sind jedoch weltweit erhältlich und können auch auf Vorrat mit transportiert werden.
Die Auflösung einer guten, aktuellen Kompaktkamera sollte nicht unter 10 Megapixeln liegen. Bessere Modelle haben Auflösungen von 12 Megapixeln und mehr, wobei 12 Megapixel vollkommen ausreichend sind. Aufgrund der Sensorgröße in kompakten Digitalkameras kann bei Größen, die darüber liegen sogar ein negativer Effekt auf die Bildqualität entstehen. Vorsicht ist bei Angaben zum digitalen Zoom geboten. Hier wird das Bild mit technischen Mitteln vergrößert, was jedoch immer zu schlechteren Resultaten führt als mit einem optischen Zoom. Standard sollte hier ein 4- bis 5-facher optischer Zoom sein.
Ein weiteres Merkmal für die Bildqualität ist die Lichtempfindlichkeit, der ISO-Wert. Je höher dieser ist, desto bessere Aufnahmen lassen sich beispielsweise in dunklen Räumen oder bei Dämmerung erzielen. Das dabei oftmals entstehende Bildrauschen wird von guten Modellen mittels einer Rauschunterdrückung minimiert, sodass sich die Bildqualität insgesamt nicht verschlechtert.
Kaufberatung digitale Spiegelreflexkameras
Bei Spiegelreflexkameras unterscheidet man zwischen Einsteiger- Mittelklasse- und Profimodellen. Letztere sind mit Anschaffungskosten weit jenseits der 1.000,- Euro Grenze für den Hobby Fotografen eher ungeeignet. In den übrigen Klassen finden sich Kameras mit Auflösungen von 12 bis 18 Megapixeln.
Die Bildqualität der digitalen Spiegelreflexkamera ist vor allem von der Größe des Sensors abhängig. Je größer dieser ist, desto besser ist auch die Bildqualität. Auch das Bildrauschen ist bei einem größeren Sensor geringer, was wiederum der ISO-Empfindlichkeit zugutekommt.
Ein weiterer Vorteil sind die umfangreichen Einstellmöglichkeiten. Alle Belichtungsoptionen sind sowohl automatisch als auch manuell wählbar. Hinzu kommt, dass die Möglichkeiten deutlich umfangreicher ausfallen, als bei Kompakt- oder Bridgekameras. Vor allem bei den minimalen Belichtungszeiten liegen digitale Spiegelreflexkameras mit Werten bis zu 1/8000 Sekunde deutlich unter denen kompakter Modelle.
Zusätzlich können digitale Spiegelreflexkameras die Bilder im sogenannten RAW Modus aufnehmen, was bedeutet, dass diese ohne jegliche Komprimierung und damit Informationsverluste gespeichert werden. Diese Bilder können dann nachträglich am Computer mithilfe spezieller Programme professionell bearbeitet werden.
Besonders achtgegeben werden sollte auf die Selbstreinigungsfunktion des Bildsensors. Bauartbedingt kann dieser recht leicht entweder durch häufigen Objektivwechsel oder Abrieb innerhalb des Gehäuses verschmutzen und so störende Flecken auf den Bildern verursachen. Moderne Spiegelreflexkameras arbeiten mit Schüttelmotorik oder Ultraschall, um diese Verschmutzungen zu entfernen.
Preise für unterschiedliche Modelle
Die Preise für die günstigsten Kompaktkameras starten bei circa 70 bis 80 Euro. Durchschnittliche Modelle schlagen mit etwa 150 bis 200 Euro zu Buche und die teuersten Vertreter der kompakten Bauweise liegen bei 300 bis 500 Euro, wobei diese schon die fließende Grenze zu den Bridgekameras darstellen.
Für die Einstiegsmodelle bei digitalen Spiegelreflexkameras muss man mit Preisen ab 400 Euro rechnen. Gute Mittelklassemodelle rangieren zwischen 600 bis 900 Euro, je nach Ausstattungsumfang. Professionelle Geräte starten mit Preisen jenseits der 1.000 Euro bis in den fünfstelligen Bereich hinein.
Zusätzlich zu den Grundkosten fallen noch Kosten für das Zubehör an. Jede Digitalkamera benötigt eine externe Speicherkarte, da die internen Speicher oftmals nur sehr klein ausfallen. Eine Speicherkarte in akzeptabler Größe (circa 8 bis 16 GB) kostet circa 30 bis 40 Euro. Empfehlenswert ist auch ein zweiter Akku, falls dieser nicht schon im Umfang enthalten ist.
Manche digitale Spiegelreflexkameras werden zudem ohne Objektiv verkauft. Hier müssen dann noch die Kosten für ein entsprechendes Universalobjektiv aufgeschlagen werden.
Kamera Testberichte
Regelmäßige Testberichte zu kompakten Digitalkameras und digitalen Spiegelreflexkameras findet man in ausgewählten Zeitschriften, beispielsweise der Chip, der Zeitschrift FotoMagazin oder in der DigitalPHOTO. Darüber hinaus berichten auch technisch orientierte Fachzeitschriften wie die CT über das Medium Digitalfotografie. Letztlich bietet auch das Internet einen reichhaltigen Fundus an Portalen mit Testberichten.
Die Testberichte sind zur besseren Vergleichbarkeit oftmals in Kategorien eingeteilt, von denen sich die häufigsten nach der Anzahl der Megapixel oder dem Preissegment richten. Weniger entscheidend ist die Aktualität des Tests. Auch wenn die technische Entwicklung im Segment der Digitalkameras weiterhin schnell voranschreitet, ist ein Modell, welches in einem Test gut abgeschnitten hat, weiterhin eine gute Kamera. Der Vorteil besteht hier in den stetig sinkenden Preisen, sodass sich mit guten älteren Modellen wahre Schnäppchen erzielen lassen.